Auch nachts hat es noch ordentlich geregnet, was waren wir um 4:00 Uhr morgens froh, nicht aufstehen zu müssen…, einfach nochmal drehen und bis 8:00 weiterschlafen, herrlich!

Um 9:00 gab´s per Video und live eine Einführung zur Kanutour mit allem, was wir für diese Etappe an Hinweisen zur „Umschiffung“ diverser Stromschnellen wissen sollten. Dann ging´s nach einem kurzen „vorpaddeln“ auch gleich los, zuerst noch etwas aufregend, aber mit der Anzahl der erfolgreich gemeisterten Stromschnellen wuchs auch unser Zutrauen in unsere Fähigkeiten…, oder sagen wir lieber in Martin´s Boot-Steuer-Erfahrungen. Aber dann passiert´s doch, und zwar so ruck-zuck, dass wir gar nicht genau wissen wieso, jedenfalls kentern wir! Zum Glück haben wir nichts verloren, selbst Martin´s Mütze konnten wir noch aus den Fluten retten. Wir erreichen „mit etwas Mühe, aber ohne Not“ das rettende Ufer, kippen das Kanu erst mal um und berappeln uns etwas mit viel Gelächter! Die Weiterfahrt ohne Sonne in nassen Klamotten gestaltet sich etwas kühl… Zum Glück kommt bald die Lavendelfarm in Sicht, wo wir uns mit einem sehr guten heißen Cappuccino wieder etwas aufwärmen können, eh die letzte Etappe kommt. Am Pick-up Point ziehen wir trockene Sachen an und warten bei einem guten Vesper auf´s Abholen. Ein sehr lustiger Tag durch eine Landschaft wie aus der Modelleisenbahn!

Durch eben diese Landschaft rauf und runter geht´s am nächsten Tag weiter bis Whangamomona,  ich 73 km und 1000 Hm per MTB, hervorragend versorgt und getrosst von Martin, der immer mal wieder am Straßenrand stand. Ich wollte nichts essen, was sich gegen Ende aber gerächt hat, hier angekommen war ich ganz schön fertig. Die Tour ging auf dem „Forgotten World Highway“ 43, eine sehr einsame Straße, 12 km Gravelroad dazwischen und gespickt mit wunderschönen „Rückblicken“ auf die Vulkanberge und andere kleine Sehenswürdigkeiten, wie z.B. „Hobbit´s Hole“, ein 180m langer Tunnel mit einem Holzgiebel am Eingang. Das 20-Seelenörtchen Whangomomona, wo wir auf einem urig gestalteten Campground stehen, hat sich selbst 1989 aus Protest gegen Eingemeindungen als freie Republik ausgerufen, was auch alle zwei Jahre im Januar groß gefeiert wird. Dabei wird dann der Ort, wo man sich einen eigenen Stempel in den Reisepass machen lassen kann, von 4-5000 Gästen besucht!

Na, am nächsten Morgen war das Office noch nicht offen, also haben wir im President´s Park gefrühstückt und dann der freien Republik Adé gesagt und sind erst mal ein Stück zusammen den Forgotten Highway weitergefahren und dann auch noch 15 km Gravel-Road bis kurz vor Purangi.

Von hier aus bin ich die nächsten 70 km weiter auf der Bike-Route gefahren, Martin ebenso, sodass wir uns bei den ersten Blicken auf den Mount Taranaki zum Picknicken getroffen haben. Auf dem weiteren Weg verfahren wir uns beide, was echt das erste und einzige Mal ist, weil alle Tracks eigentlich hervorragend ausgeschildert sind…, naja, shit happens. War nicht so schlimm, in New Plymouth haben wir uns wieder getroffen nach einem sehr schönen Coastal-Walk und Bike-Way. Martin hatte derweil im I-Site alle Infos für den sagenumwobenen Mount Taranaki eingeholt. Danach ging´s noch 45 Minuten gemeinsam im Auto hoch zum Visitor-Centre und Ausgangpunkt der meisten Wanderungen im Egmont-National Park. Wir haben einen sehr schönen, kostenfreien Platz am Fuß des Mount Taranaki gefunden, der auch wunderschon im Abendlicht geleuchtet hat und nur ab und zu sein Wolkenmützchen aufgesetzt hat.

Am nächsten Tag haben wir uns getrennt und sind zwar die gleichen Touren gelaufen, aber ich habe noch den „Abstecher“ zum Gipfel gemacht, eine 8-10 Stunden Tour mit 1600 Höhenmetern. Deshalb bin ich auch schon um 6:30 losgelaufen, war aber auch um 13:30 wieder zum „Einlauf-Bier“ am Womo. Der mittlere Teil des Gipfelanstiegs ist schon echt tricky im losen Vulkangestein, einen Fuß vor und zwei zurück und am besten nicht umschauen und den Oberkörper nah am Berg halten…. Der Schluss ist wieder besser, viel Kletterei am Fels, der aber gut hält und vor allem griffig ist. Nach einer Schneefeldüberquerung geht´s dann in einem letzten Kletteranstieg zum Gipfel. Das Wetter ist gut, der Gipfel ist in der Sonne, aber einige Wolken drumrum. Besonders beeindruckend ist die Sicht auf die drei Vulkanberge aus dem vorher schon besuchten Tongariro-Nationalpark, deren Gipfel aus den Wolken ragen.

Nach einer guten Vesperpause wage ich mich an den Abstieg, der im tieferen Geröllfeld ganz gut abzufahren ist, besser als befürchtet… Martin ist schon am Womo und grüßt sozusagen von oben, wo ich auf halber Höhe noch mal eine Pause eingelegt habe. So sind wir froh und dankbar, dass diese letzte große Tour nun auch noch geklappt hat!

Nach einer Erholungpause fahren wir dann doch noch weiter an der Westküste zu einem schönen Übernachtungsplatz bei den „Three Sisters“, einer schönen Felsformationwo wir den Tag gemütlich ausklingen lassen und einen wunderschönen Sonnenuntergang im Meer bewundern. Das ist der gefühlte Abschied von dieser wunderschönen Auszeit!

Heute sind wir weiter nach Norden gen Auckland gefahren, ich noch mal 35 km mit dem Rad bis zu einem See in Huntly. Kaum hatten wir uns da getroffen, bin ich auch schon in´s Wasser gehüpft, was allerdings große Aufregung verursachte, weil der See wohl nicht zum Baden geeignet ist…, naja, danach bin ich auch brav duschen gegangen….

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